Forbes-Sportler-Geldrangliste entspricht nicht dem Sportler-Alltag
June 21, 2012
Die Stiftung Deutsche Sporthilfe weist darauf hin, dass die gestern veröffentlichtenZahlen der Forbes-Sportler-Geldrangliste nicht der breiten Realität von deutschenSpitzensportlern entspricht.
“Das ist definitiv nicht der Alltag eines Spitzensportlers. Wirhaben vor zwei Jahren in einer repräsentativen wissenschaftlichen Umfrage der DeutschenSporthochschule Köln unter 4.000 von der Deutschen Sporthilfe geförderten Athleten einBrutto-Monatseinkommen von 1.919 Euro und einen Nettoverbleib von 626 Euro im Monatermittelt”, sagte Dr. Michael Ilgner, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung DeutscheSporthilfe. “Unsere Athleten haben im Schnitt eine 60-Stunden-Woche und sind daraufangewiesen, neben dem Sport für ihr schulisches und berufliches Fortkommen selber zusorgen – und das bei einem durchschnittlichen Jahres-Brutto-Verdienst von gerade einmalknapp 24.000 Euro.” Daher denken 51,9 Prozent der Athleten während ihrer sportlichenKarriere gar ans Aufhören.
Um Athleten besser fördern zu können, ruft die Deutsche Sporthilfe in ihrerSpendenkampagne “Dein Name für Deutschland” die sportbegeisterte deutsche Bevölkerungdazu auf, deutsche Spitzensportler mit 3 Euro im Monat zu unterstützen. “Ohne Förderungkein Spitzensport und keine Erfolge in London, Sotschi oder Rio”, lautet die Kurz-Formelvon Dr. Michael Ilgner. Gleichzeitig sehen mehr als 90 Prozent deutsche Spitzensportler alsVorbilder für Leistung und zwei Drittel der Deutschen sind stolz auf die Erfolge deutscherSpitzensportler, wie eine weitere repräsentative wissenschaftliche Umfrage der DeutschenSporthochschule Köln aus dem Jahr 2011 ermittelte.
Die Forbes-Geldrangliste zeichnet ein etwas anderes Bild von der Sport-Welt. Sie sah wenigüberraschend als ersten Deutschen der Formel1-Piloten Michael Schumacher mit einemgeschätzten Jahres-Brutto-Einkommen von 23,6 Mio. Euro auf Platz 20. Vor ihm rangierenBoxer, Golf-, Tennis- und Basketball-Spieler, so auf Platz 1 der Box-Weltmeister FloydMayweather jr. mit einem geschätzten Jahreseinkommen von 67,2 Mio. Euro. Golf-StarTiger Woods mit 46,1 Mio. Euro liegt auf Platz 3, die beste Frau im Ranking ist die russischeTennisspielerin Maria Scharapowa an Position 26 mit 22,1 Mio. Euro. Best verdienenderFußballer ist David Beckham auf Platz 8 mit 36,4 Mio. Euro. Zahlen, die für das Gros derSpitzensportler auf immer unerreichbar bleiben.