Vermarkter sehen Bundesliga vor Premier League

September 7, 2012

Nach Berichten von Sponsors wird die Bundesliga beim Thema Sponsoring auch in Zukunft Vorbild für andere europäische Fußballligen sein. Zumindest nach Ansicht namhafter Vermarkter. Daran ändere auch der neue Rekordvertrag zwischen Manchester United und dem Autobauer Chevrolet nichts. 

Die Bundesliga müsse nicht befürchten, cialis beim Thema Sponsoring von der Barclays Premier League überholt zu werden. Philipp Hasenbein, Geschäftsführer Sportfive Deutschland, sagte beim SPONSORs Sports Venue Summit: „Vergleiche hinken zum großen Teil. Nur weil Manchester United einen wunderbaren Deal hat, der politisch motiviert ist, und dadurch der Durchschnittswert nach oben schießt, heißt das nichts.“ Solange beispielsweise beim FC Liverpool lokale Anbieter auf der Bande werben, so der Vermarktungschef weiter, könne man wohl nicht davon sprechen, dass die Vermarktung dort optimal läuft. 

Chevrolet soll zunächst für zwei Jahre als Automobilpartner des englischen Premier-League-Clubs fungieren und dann ab der Saison 2014/15 als neuer Trikotsponsor den bisherigen Hauptpartner Aon ablösen. Der Vertrag als Trikotsponsor hat eine Laufzeit von insgesamt sieben Jahren und soll dem englischen Rekordmeister insgesamt 454 Millionen Euro einbringen. 

Auch Robert Müller von Vultejus, Geschäftsführer Ufa Sports, relativierte diesen Rekordvertrag: „Manchester United ist nicht gleichbedeutend mit der Premier League. Manchester United versteht sich als internationale, weltweite Marke, die nur den englischen Markt jeweils mitnimmt.“ 

Auf die Frage, warum etwa der deutsche Branchenführer Bayern München nicht in solchen Dimensionen Sponsorenverträge hat, entgegnete Müller von Vultejus, dass Manchester United im Vergleich zu Bayern München einen zeitlichen Vorsprung habe. Der englische Club habe viele Jahre im Ausland quasi ein Alleinstellungsmerkmal gehabt „als vom deutschen Fußball, auch von Bayern München, außerhalb von Deutschland nichts zu sehen gewesen war“. 

Hasenbein fügte an, wenn man nicht nur über Reichweite nachdenke, sondern darüber, wo wirklich konzeptionell sinnvolles Sponsoring stattfinde und wo es eine Vielzahl von gut aktivierten Sponsorships gebe, „dann kommt Deutschland und dann ganz lange gar nichts.“ Deswegen werde die Bundesliga in Zukunft ganz oben dabei sein, auch im europäischen Vergleich. 

Hinzukommen würde, so Hasenbein weiter, dass der schwierige wirtschaftliche Kurs vieler englischer und spanischer Clubs kaum durchzuhalten sei. „Deutschland wird sich nach oben entwickeln und andere Ligen werden ein Stück weit entgegenschlittern.“ Gutes Entwicklungspotenzial sieht der Agenturchef zudem für die französische Ligue 1. Allein durch die neue Infrastruktur, die im Zuge der EURO 2016 entstehe. Dennoch werde die französische Liga auch in Zukunft beim Sponsoring substanziell gegenüber der Bundesliga das Nachsehen haben. 

Über das Sponsoring nahmen die 18 Bundesligisten in der Spielzeit 2010/11 insgesamt 522,7 Millionen Euro ein. Mit einem Anteil von 26,92 Prozent an den Gesamterlösen von 1,941 Milliarden Euro war „Werbung“ damit in der vorletzten Spielzeit die größte Einnahmequelle der Clubs, noch vor den Medienerlösen (519,6 Millionen Euro).