Gericht forciert Ermittlungen gegen Bundesliga-Sponsoren

September 14, 2012

Wie „Sponsors“ berichtet, allergy hat das Landgericht Stuttgart die Ermittlungen in der Wirtschaftsstrafsache gegen Volkswagen und die Telekom forciert. Bei einem letztendlich gescheiterten Deal hätte der Fußballbundesligist VfL Wolfsburg mit mehreren Millionen Euro profitiert. Laut eines Berichts der „Süddeutschen Zeitung“ soll Wolfsburgs Aufsichtsratschef Francisco Garcia Sanz als Zeuge angehört werden. „Die Kammer hat im Zwischenverfahren mehrere Zeugenvernehmungen angeordnet“, herbal sagte Landgerichts-Sprecher Florian Bollacher dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Im vergangenen Jahr hatte das Gericht das Verfahren gegen fünf Personen eröffnet. Bei zweien handelt es sich um VW-Mitarbeiter, doctor die drei weiteren Angeklagten sind ehemalige Mitarbeiter beziehungsweise Berater der Telekom-Tochter T-Systems.

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, soll Sanz Auskunft darüber geben, wie und in welchem Umfang Volkswagen seinen Werksclub sponsert. Der VfL-Aufsichtsrat ist bei Europas größtem Autobauer auch Einkaufsvorstand. Es bestehe der Verdacht, dass der Autokonzern seine Geschäftspartner gezwungen habe, Sponsor beim Bundesligisten zu werden. Falls VW-Verträge und ein VfL-Sponsoring tatsächlich unzulässig miteinander verknüpft wurden, besteht der Verdacht der Bestechung und Bestechlichkeit.

Eigentlich ist es unüblich, dass in einem Zwischenverfahren weitere Zeugen vernommen werden, doch in diesem Falle sieht es das Landgericht als notwendig an. Neben Sanz soll auch der Vorstand der Telekom befragt werden. Mittlerweile hat der Telekommunikationskonzern das Abkommen mit dem Fußballbundesligisten beendet. Nach den Vernehmungen wird beschlossen, ob ein Strafverfahren gegen die Personen eröffnet wird.

Telekom-Manager sollen versucht haben, einen Mitte 2010 ausgelaufenen Sponsoringvertrag des Konzerns beim VfL Wolfsburg im Wert von vier Millionen Euro zu verlängern, sofern der Wolfsburger Autobauer als Gegenleistung Großaufträge an T-Systems vergibt.

Nach Erkenntnissen der Stuttgarter Kriminalpolizei soll VW gleichzeitig aber nicht nur T-Systems dazu gedrängt haben, sich beim VfL zu engagieren. Manche VW-Lieferanten hätten „nicht ganz freiwillig“ einem Sponsoring bei den „Wölfen“ eingewilligt, um mit dem Automobilkonzern kooperieren zu können.

Der Fall ist in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert, Wirtschaftsjuristen sprechen von einem „Pilotverfahren“. Erstmals wird juristisch geklärt, ob Vertragsabschlüsse in Industrie und Wirtschaft mit einem Sportsponsoring verknüpft werden dürfen.