FIFA-Chefreformer geht auf Bayern-Präsident Uli Hoeneß los
July 20, 2012
Der Anti-Korruptionsbeauftragte des Welt-Fußball-Verbandes (FIFA), pharm Mark Pieth, hat Bayern-Präsident Uli Hoeneß mangelnde Intelligenz vorgeworfen. “Ich habe Verständnis dafür, dass man Bedenken hat angesichts der Person von Herrn Blatter. Jetzt aber auf Leute loszuschießen, die man nicht mal geprüft hat, das zeugt nicht von großer Intelligenz”, sagte Pieth dem Radiosender NDR Info.
Hoeneß hatte zuvor die Ethik-Kommission scharf kritisiert und deutlich gemacht, dass er nicht daran glaube, dass Blatter noch einmal kandidieren werde bzw. die laufende Amtszeit überstehe.
Pieth glaubt zudem, dass in Kürze noch weitere Schmiergeldzahlungen aufgedeckt werden könnten: “Ich gehe davon aus, dass in der Vergangenheit und in der Gegenwart Neueres gefunden wird. Das ist angesichts der Struktur dieses Verbandes durchaus zu erwarten.” Die FIFA müsse sich laut Pieth dringend renovieren: “Es ist wichtig, dass man jetzt anerkennt, dass hier eine Struktur geschaffen und auch mit Personen besetzt worden ist, die in keinster Weise abhängig sind.”
Dies sei ein Reformprozess, für den der Weltverband aber offensichtlich Joseph Blatter brauche, um in seinem Verband Werbung für Aufklärung zu betreiben: “Das hat nichts damit zu tun, dass wir jetzt besondere Liebe zu Herrn Blatter hätten. Wir sagen ganz pragmatisch, es braucht deshalb Herrn Blatter, weil der in der Lage ist, Leute dazu zu motivieren, zuzustimmen. Der muss die Leute überzeugen, die Angst haben, dass sie selbst möglicherweise in die Untersuchung einbezogen werden”, so Pieth bei NDR Info.