DFL: Stellungnahme zu den Ausschreitungen beim Relegationsspiel Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC
May 17, 2012
Mit Bestürzung und Sorge haben wir die Vorkommnisse beim Relegationsspiel zwischenFortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin zur Kenntnis genommen. DFB und Ligaverbandsind sich darüber einig, dass solche unverantwortlichen und die Gesundheit der vielenfriedlichen Fans gefährdenden Szenen in einem Fußballstadion nicht tolerierbar sindund konsequent geahndet werden müssen. Die Sportgerichtsbarkeit des DFB ist auchin diesem konkreten Fall dafür zuständig, das angemessene Strafmaß zu finden. DerKontrollausschuss hat die Ermittlungen bereits aufgenommen.
Grundsätzlich ist nach den Übergriffen dieser Saison ein Punkt erreicht, an dem neue Wegegegen Gewalt im Umfeld von Fußballspielen gegangen werden müssen. Die jüngstenAusschreitungen zum Saisonende machen einmal mehr auf traurige Weise deutlich, dassdie bisherigen Konzepte und Maßnahmen allein nicht mehr ausreichen. In den vergangenenMonaten wurde deshalb bereits in der eigens gegründeten Task Force Sicherheit mitVertretern aus Vereinen, Verbänden, Justiz, Polizei und Fanstrukturen ein Katalog erarbeitet,an welchen Stellen in den Bereichen Prävention und Sanktion angesetzt werden kann.
Konkret werden DFB und Ligaverband daran anknüpfend noch vor der kommenden Saisongemeinsam eine Zusammenkunft aller Präsidenten von Bundesliga, 2. Bundesliga und 3.Liga einberufen, auf der das weitere Vorgehen besprochen werden soll. Dabei wird es unteranderem darum gehen, einen Verhaltenskodex zu entwickeln, der den Umgang zwischenVereinen und Fans beschreibt. Außerdem sollen im Zusammenspiel mit Polizei und Justizeffektivere Vorgehensweisen gegen Gewalttäter auf den Weg gebracht und abgestimmtwerden.
DFB und Ligaverband werden zusammen mit den Vereinen nicht zulassen, dass der Fußballvon Randalierern und Gewalttätern als Bühne missbraucht wird. Der Fußball wird seineMöglichkeiten im Kampf gegen Gewalt ausschöpfen und vertraut auf die Kompetenz undEntschlossenheit der staatlichen Stellen. Nur im gemeinsamen Schulterschluss zwischenFußball, Politik, Polizei, Justiz und der großen Mehrheit der wahren, friedlichen Fans könnenwir das Problem lösen. Für Gewalt darf im Fußball kein Platz sein.